Es lebe die Zerbrechlichkeit
Es lebe die Zerbrechlichkeit
Stärke macht mir Angst, es sei denn,
sie aus Zerbrechlichkeit geboren.
Mich berühren die ungebetenen Gäste,
die Stillen und Verzagten,
die Unerhörten.
Hilflosigkeit
Schönheit gebiert sich
aus Hilflosigkeit,
und Weisheit ist oft
ein Akt der Verzweiflung.
Immer wenn ich zerbrechlich war,
konnte ich wachsen,
Wenn ich mich vollendet fühle,
erstarrte ich.
Schatten
Mein Herz schlägt für die Missglückten,
Unansehnlichen,
Unbestätigten.
Die aber im Licht stehen,
machen sich keine Gedanken über den Schatten, den sie werfen.
Vielleicht ist er größer als sie.
Vielleicht weiß er mehr von dem, was uns bedingt.
Sehnsucht
Die Schönheit
gehört den Zerbrechlichen.
Wir aber wähnen uns schön
und sehnen uns doch insgeheim danach,
zerbrechlich zu sein.
Dieser Text stammt aus dem Album Utopia des Liedermachers Konstatin Wecker