Hagen ist unterwegs...
… als Vater, Freimaurer und initiierter Mann. Und er nimmt uns mit auf diesen Weg. Wichtig ist ihm dabei, sein Leben als Ganzes spirituell zu betrachten. Ob Freimaurerei, Mannsein oder die Mühen als Vater zwei kleiner Töchter: Hagen sucht den höheren Sinn in dem, was ihm im Leben begegnet.
Spiritualität als Rahmen
Unter der Überschrift „Ich“ beschreibt Hagen, wer ihn auf seinem spirituellen Weg begleitet und geprägt hat. Die Liste ist lang. Sie enthält die „üblichen Verdächtigen“ wie Anselm Grün, Meredith Little/Steven Forster, dem Kabalisten Heinrich Elijah Benedikt oder Richard Rohr (dem er eine eigene Rubrik widmet). Es gibt aber auch eher unbekannte Autoren. Oder solche, die nur in ihren Kreisen wie etwa der Freimaurerei bekannt sind. Eines haben alle gemeinsam: Es sind stets die spirituellen Menschen, von den sich Hagen angezogen fühlte und fühlt.
Sein Spektrum hier ist breit. Hagen arbeitet mit Lesestücken, Kommentaren zitiert Gedichte und Gebete. Er bezieht sich nicht nur auf die Bibel, sondern auch auf die Kabala oder den Buddhismus. Er berücksichtigt auch Autoren aus der Freimaurerei und deren Ritual sowie andere spirtuelle Wege und Schulen. Das macht den Blog interessant auch für Einsteiger in das Thema Spiritualität. ->
Initiation als Leitthema
Ohne das Thema Initiation gäbe es den Blog „Hagen unterwegs“ wohl nicht. Das erkennt man daran, dass Hagen seinem Mentor Richard Rohr eine eigene Rubrik widmet. Rohr hat die „Men’s Rites of Passage“ (MROP) entwickelt. Außerdem gibt Hagen in der Rubrik „Theos Art“ einem zweite Protagonist für männliche Spiritualität Raum: Hagen verlinkt hier zum Video-Blog von Jörg Urbschat. Der übersetzt unter anderem die Daily Meditations von Richard Rohr und legt sie aus.
Leider – und das sieht man an einigen Stellen des Blogs – fehlt an dieser Stelle eine klare Struktur. Bei den Videos aus dem Blog von Jörg Urbschat muss man durch den ganzen Beitrag scrollen, um einen Überblick zu bekommen.
Das gilt auch für die meist sehr interessanten Beiträge von Gast-Autoren. Bei ihnen würden behutsam eingefügte Zwischenüberschriften das Lesen des Blogs erleichtern.
Strittige Themen einbezogen
Denn der hat gute Lesbarkeit durchaus verdient. Das wird etwa beim Thema Freimaurerei ganz deutlich. Mit der umfangreichen „Linkliste zum Freimaurertum“ und der Rubrik Freimaurer-Wiki bildet es einen interessanten Schwerpunkt. Hagen gehört zur Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland / Freimaurerorden. Das ist eine der beiden christlichen Lehrarten der in Deutschland praktizierten Freimaurerei, über die er gerne und viel schreibt.
Daneben lässt er in seinem Blog Brüder der verschiedenen in Deutschland arbeitenden Lehrarten zu Wort kommen. Sie können hier ihre sehr persönlichen Standpunkte darlegen. Die sind nicht selten strittig innerhalb der jeweiligen Großlogen oder der deutschen Freimaurerei. So geht es darum, ob nach dem Glauben eines Bruders gefragt werden darf, ob auch Atheisten Freimaurer werden können oder wie sich die Freimaurerei für die Zukunft aufstellen soll. Die Leser können darüber mit Hilfe der Kommentarfunktion diskutieren.
Fazit: Ein vielfältiger Blog
„Hagen unterwegs“ ist mit viel Herzblut gemacht. Hier schreibt jemand, der seinen Weg geht, nach dem Motto „Wege entstehen beim Gehen“. Das tut der Qualität keinen Abbruch, im Gegenteil: Es wirkt authentisch. Der Gliederung der Themen hätte ich mehr Detailierung gewünscht. Das Fließtext-Layout einiger Beiträge macht das Lesen nicht unbedingt leichter. Die sehr umfangreichen Linksammlungen zu den Themenbereichen Freimaurerei und Initiation hingegen sind ein großes Plus und machen diesen vielfältigen Blog gerade für Einsteiger in Sachen Freimaurerei und Initiation hilfreich.